Latrinen

Für einen Römer war die eigene Erleichterung eine Gemeinschaftsaktivität. In einer öffentlichen Latrine gab es bis zu 30 Sitze, die in einem Quadrat angebracht waren. Dort gab es auch keine Klassentrennung. Wurde es für einen Aristokraten plötzlich einmal dringend und sein Sklave hatte vergessen, den Nachttopf mitzunehmen, saß er mit allen Klassen in der gleichen Latrine.

In den 114 Latrinen Roms fand man Römer lesend, sich unterhaltend oder einfach in Gesellschaft. Der Dichter Martial amüsiert sich über einen Mann, der in öffentlichen Toiletten darauf wartet, zum Abendessen eingeladen zu werden!

Mit dem gleichen kameradschaftlichen Gedanken benutzten die Römer zur folgenden Reinigung auch einen Gemeinschaftsschwamm. Die Latrinen befanden sich im Wassersystem der Römer am Ende des Kreislaufs. Nach der Latrine landete das Wasser mit all seinen Zusätzen schließlich in der Kanalisation.