Epitaph

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Beschreibung

Grabreden waren ein weiterer Teil klassischer Rhetorik. Bei dieser verbreiteten Praktik gedachten Athener jenen, die in wichtigen Schlachten, wie bei Salamis und Plataiai, ihr Leben ließen, oder im Kampf um Ruhm in Schlachten wie Marathon oder den Thermopylen. Einer Begräbnisprozession folgten drei Tage Opferungen und Mahnwachen für die Toten, deren Überreste zu diesem Anlass in Zelten lagerten. Zum Abschluss hielt ein berühmter Athener eine Rede. Am Ende des ersten Jahres im Peloponnesischen Krieg gab der respektierte athenische Politiker Perikles die Grabrede für die Gefallenen und wich dabei vom bisher üblichen Muster ab. Anstatt speziell die Toten zu glorifizieren sang er ein Loblied auf Athen selbst und ehrte die Gefallenen durch Lob der Stadt, für die sie starben. Er sprach über die enorme Schwierigkeit, beinahe Unmöglichkeit, der Aufgabe, für die Toten zu sprechen, und ermahnte das Publikum stattdessen dazu, die Toten zu ehren, indem man danach strebte, ihrem Beispiel zu folgen.

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