Pytheas war der bedeutendste Entdecker Massilias und erlangte Ruhm durch seine Reisen nach Nordeuropa, bei denen er durch die Straße von Gibraltar und entlang der iberischen und gallischen Küsten in den Ärmelkanal und darüber hinaus segelte. Obgleich das südwestliche Britannien möglicherweise bereits im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. von karthagischen Händlern aufgesucht wurde, war Pytheas einer der ersten Griechen, die die Insel erkundeten. Es ist jedoch anzunehmen, dass er weiter nach Norden vordrang als alle Entdecker vor ihm. Sein eigener Reisebericht ist zwar verschollen, war jedoch zu seiner Zeit eine weit verbreitete Lektüre. Darin beschrieb Pytheas wohl das kalte Klima des Nordens und die Mitternachtssonne, was darauf schließen lässt, dass er polare Regionen bereiste. Als außerordentlich weitsichtiger und einsichtsvoller Mensch trug er auch sehr viel zum Verständnis der Phänomene bei, die er beobachtete. So brachte er beispielsweise als Erster die Gezeiten mit den Mondphasen in Verbindung.
