Blutschwüre, mit denen man gegenseitige Loyalität demonstriert, sind in vielen Kulturen verbreitet. Durch das Vermischen ihres Blutes werden zwei Krieger zu Brüdern und es wird von ihnen erwartet, dass sie sich in jeder Hinsicht so verhalten. Im Gegensatz zum modernen Verständnis eines Blutschwurs, bei dem die Teilnehmer Schnittwunden aufeinander pressen und so ihr Blut vermischen, wurde beim skythischen Ritual das Blut in einem Kelch vermischt. Die Männer tranken dann das vermischte Blut und zeigten so ihre brüderliche Treue. Ein Mann konnte höchstens drei Blutsbrüder haben, sei es auch nur, um möglichen Streitigkeiten durch widersprüchliche Verpflichtungen gegenüber verschiedenen Blutsbrüdern vorzubeugen. Das Trinken des Blutes verhinderte auch die Ausbreitung möglicher durch Blut übertragener Krankheiten.
