Beschreibung
Steinschleudern waren ein häufiger Bestandteil antiker Armeen. Ihr Einsatz als Waffe reicht sogar bis in die Altsteinzeit zurück. Im Gegensatz zu Bögen war ihre Herstellung einfach und die Reichweite größer.
Die aus geflochtenem Flachs, Hanf oder Schilf gefertigte Schleuder besaß eine Halterung, in die das Geschoss gelegt wurde. Ein Ende hatte eine Fingerschlaufe, das andere Ende einen Knoten oder Streifen, der festgehalten werden konnte. Die Schleuderer steckten den Mittelfinger in die Schlaufe und hielten das andere Ende zwischen Daumen und Zeigefinger. Nach dem Herumwirbeln der Schleuder ließen sie mit einer Bewegung des Handgelenks los. Die Schleuder ließ sich schnell abfeuern und nachladen und war bei der Empfängerseite verhasst.
Als Geschosse dienten Flusssteine oder speziell geformte Lehm- oder Bleiklumpen - letztere erzielten eine Reichweite von über 400 Metern. Die selbst angefertigten Geschosse trugen oftmals eine sarkastische Inschrift, wie „Fang!“ oder „Nimm das!“. Die fliegenden Geschosse waren schwer zu erkennen und obgleich sie nicht die Durchschlagskraft eines Pfeiles hatten, konnten sie auf kurze Entfernung Knochen brechen und Rüstungen einschlagen. Der römische Konsul Paullus wurde in den ersten Minuten der Schlacht von Cannae durch eine Schleuder getötet.