Beschreibung
Oberflächlich betrachtet könnte man die militaristische Gesellschaft Spartas als extrem patriarchalisch bezeichnen - doch in Wirklichkeit verhielten sich die Dinge etwas anders. Mütter waren hoch geachtet, da sie dafür verantwortlich waren, neue Krieger zu gebären. Zudem wurden - was für die damalige Zeit recht ungewöhnlich war - künftige Ehepaare, die in Charakter und Körperbau gut zueinander passten, eher mit Mitgiften unterstützt als Paare, die zum Zweck der Vergrößerung von Besitz und Reichtum heirateten. Dies rührte daher, dass eine gute physische Kondition der Eltern als lebenswichtig erachtet wurde, um die Gesundheit des Nachwuchses zu gewährleisten.
Spartas Frauen wurden, genau wie Männer, von klein auf körperlich gestählt - daher heirateten sie auch später. Außerdem verrichteten Ehefrauen keine Hausarbeiten, sondern widmeten sich der körperlichen Ertüchtigung, dem Gebären von Nachwuchs und der Aufsicht über die Heloten - Sklaven, die sich um sämtliche Arbeiten im Heim und auf den Feldern kümmern mussten. Da ungefähr die Hälfte der männlichen Bevölkerung ständig im Kampf war, beschränkte sich diese Aufsicht nicht nur auf das Heim und die Äcker: Frauen spielten auch in der Siedlungsverwaltung eine bedeutende Rolle.
