Beschreibung
Schwere Sichelstreitwagen wurden als Reaktion auf die gerüstete Infanterie und die Phalanx während der Perserkriege entwickelt. Obwohl sie von vielen Kulturen eingesetzt wurden, kam die Idee ursprünglich aus Persien oder Indien. In der Schlacht beim Fluss Amnias 89 v. Chr., zu Beginn des Ersten Mithridatischen Krieges, setzte Mithridates VI. von Pontos Sichelstreitwagen erfolgreich gegen Bithynien ein. Sie verließen sich auf ihr Tempo und die Sicheln an den Achsen, um Schwachpunkte in den gegnerischen Reihen zu schaffen, die von Kavallerie genutzt werden konnten. Selbst wenn die Pferde im letzten Moment instinktiv abdrehten, rissen die langen Klingen eine Öffnung auf. Hielt die Linie einem solchen Angriff auch stand, breiteten sich unter den Überlebenden dennoch Verwirrung und Panik aus. Im Laufe der Entwicklung wurden Pferde und Wagenlenken zusehends mit Rüstung versehen, oft in ähnlichem Stil wie die spätere Kataphrakt-Kavallerie. Die einfachste Taktik gegen Sichelstreitwagen bestand darin, die Ränge zu öffnen und die Wagen passieren zu lassen, ehe man sie schnell wieder schloss. Die Einführung der langen Sarissen reduzierte ihre Wirksamkeit etwas.
