Schrein der Ansotica

Viele illyrische Gottheiten erscheinen auf Monumenten, die während der römischen Ära errichtet wurden. Hieraus lässt sich schließen, dass Römer die Götter und Göttinnen als Aspekte der Mitglieder ihres eigenen Pantheon erachteten: dieselbe Gottheit in anderer Form. Dies trifft sicherlich auf Ansotica zu, die oft in der traditionellen Darstellung der Göttin Venus erscheint.

Als Göttin der Liebe wurden Aspekte der Venus von Rom selbst bis in die entlegensten Winkel des Reiches verehrt, von vielen verschiedenen Kulturen. Viele große militärische Anführer machten das Wohlwollen der Liebesgöttin für ihre Erfolge verantwortlich. Die Freunde und Feinde Pompejus und Julius Cäsar schrieben beispielsweise beide ihre Siege der Venus Victrix zu. Pompejus widmete ihr das Theater des Pompejus und seinen Triumphzug im Jahre 54 v. Chr., während Cäsar noch einen Schritt weiter ging und eine gemeinsame göttliche Abstammung beanspruchte. Dies wurde unter den Juliern zu einer Familientradition und wurde von seinem Adoptivsohn Augustus fortgeführt.