Heiligtum des Papaios

Für die Skyther war Papaios eine Vaterfigur und der König der Götter. Wie es sich für einen griechischen Schriftsteller gehört, wandelte ihn Herodot unverzüglich zum Ebenbild des Zeus ab, mit den gleichen Verantwortungsbereichen. Das „Erklären der Welt auf Griechisch“ war kultureller Chauvinismus, aber gibt uns den einzigen wirklichen Einblick in das skythische Pantheon durch einen zeitgenössischen Betrachter. Wie auch die anderen Götter wurde Papaios durch Opfer geehrt, und Pferde waren dabei besonders hoch angesehen. Für Steppennomaden, denen die Fähigkeit zu Reisen alles bedeutete, stellten derlei Gaben echte und bedeutende Opfer dar, keine Formalitäten. Die weitverbreitete Nutzung von Pferden in Opfergaben seitens vieler Völker in ganz Europa lässt annehmen, dass diese Art von Opfer uralt war und skythischen Stämmen oder Gruppen zeitlich voranging.