Von allen Griechen brachten die Thessalen die beste Reiterei hervor. Dies überrascht nicht, denn in der weiten Ebene von Thessalien gab es viele zähe, ausdauernde Pferde, die sich hervorragend als Kriegspferde eigneten. Daher waren viele Bewohner dieser Region Meister der Pferdezucht und der Reitkunst. Außerdem waren sie sehr kriegerisch und glaubten von Herakles abzustammen. Diese beinahe feudale Gesellschaft wurde von Königen regiert, die von führenden thessalischen Adelsfamilien abstammten, und dominierten ihre Nachbarn. Genau wie das größere Land Makedonien im Norden war auch Thessalien ein idealer Ort für die Kavallerieausbildung. Kavallerie wurde so zu einem festen Bestandteil der thessalischen Kriegskultur und gab den Thessalen einen entscheidenden Vorteil gegenüber vielen Feinden. Die thessalische Reiterei war gefürchtet, denn dank der in jener Epoche innovativen Rauten-. und Diamantenformationen konnte die thessalische Kavallerie feindliche Phalangen von hinten und seitlich durchstoßen und auf diese Weise einer dichtgepackten gegnerischen Einheit Tod und Chaos beibringen.
